Johann Meduna

Schneidermeister. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1894    † 1943

 

Lebenslauf

Johann Meduna wurde am 24.7.1894 in Pomitsch (Podmice, Mähren) geboren. Er war Schneidermeister in Wien 16 . 1912 schloss er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich an. Er war Vater eines Sohnes.

Gemeinsam mit seinem Sohn Herstellung und Verbreitung von Flugblättern

Mit seinem Sohn Johann war er illegal für die KPÖ tätig. Die beiden stellten Flugblätter her und verbreiteten sie. In der Werkstatt bewahrte er den Vervielfältigungsapparat auf.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 27. 1. 1941 wurde Johann Meduna verhaftet, und am 14. 12. 1942 zum Tode verurteilt. Am 16.3.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Urteil

„Meduna wurde etwa im April oder Mai 1940 für die KPÖ geworben und zahlte von dieser Zeit bis zum Dezember 1940 zur Unterstützung verhafteter Kommunisten für sich und seinen Sohn (…) einen Betrag von monatlich je 1. – RM. (…) Im Sommer 1940 übernahm Meduna von Tuma und Plotnarek einen Vervielfältigungsapparat für ein oder zwei Tage zur Aufbewahrung (…) stellte ferner auf Ersuchen des Tuma seine Werkstatt im Sommer 1940 für einen Vortrag des [Rudolf] Laichner, der den Deckname ’Der Tiroler‘ führte, und im Oktober 1940 für einen Vortrag des Lothar Dirmhirns zur Verfügung.“

Sohn im Zuchthaus Straubing bis Kriegsende in Haft

Sein Sohn war von 16. 2. 1943 bis Kriegsende im Zuchthaus Straubing inhaftiert.

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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